Die Story zum Foto: Die Trollstigen von Christoph Schaarschmidt

Die heutige „Story zum Foto“ erzählt Dir Christoph Schaarschmidt. Ist eines Deiner Fotos unter besonderen Bedingungen entstanden? Sind bei einem Shooting ungewöhnliche Dinge passiert? Ist Dir nach unzähligen Versuchen endlich „das” Bild Deiner Träume gelungen? Oder hast Du für Dein Foto eine spezielle Technik verwendet, die nicht alltäglich ist? Schreibe uns gerne über dieses Kontaktformular – wir melden uns bei Dir uns stellen die Geschichten hier im Blog vor.

Christoph Schaarschmidt
„trollstigen“ von Christoph Schaarschmidt

Der langersehnte Traum

Seit 10 Monaten reise ich mittlerweile um die Welt. Immer dabei: Meine Kamera. Außergewöhnliche Orte besuchen und tolle Bilder schießen, so stellte ich mir meine Reise vor. Manchmal leichter gesagt als getan, stellte ich oft fest. Eine meiner persönlichen Sternstunden war jedoch die Veröffentlichung eines meiner Reisebilder in der amerikanischen Ausgabe des National Geographic Traveller Magazins – eines der Dinge, von denen ich schon immer geträumt hatte. Es handelt sich um die Aufnahme einer der bekanntesten Straßen Europas – der Trollstigen in Norwegen.

Die Straße und ihre Hindernisse

Beim Reisen hat man zwar fast unbegrenzte Zeit, unser Plan sah aber nur eine Nacht dort oben vor. Normalerweise benötigt es etwas mehr Aufwand, ein gutes Landschaftsbild zu schießen. Man recherchiert, macht sich mit den Gegebenheiten vertraut und wartet schlussendlich ewig auf perfektes Wetter. Die Enttäuschung war also erst einmal riesig, als wir uns bei Nieselregen und dichtem Nebel etwas zu Essen kochten.

Es war gegen 12 Uhr nachts als wir dennoch beschlossen, zum Aussichtspunkt zu laufen – die Kamera blieb im Auto. Dort angekommen, zog sich plötzlich der Nebel ins Tal zurück und so schnell meine Beine mich tragen konnten, rannte ich zurück um meine Ausrüstung zu holen. Als alles aufgebaut war, war das Gebirge bereits wieder verhüllt und ich realisierte außerdem, dass um diese Uhrzeit logischerweise kaum ein Auto die Serpentinen entlang fährt.

Wir warteten.

Und dann geschah es: Der Nebel verzog sich ein zweites Mal für knapp eine halbe Stunde und tatsächlich kam ein Auto die Trollstigen entlanggefahren. Es brauchte 18 Minuten bis zur Station am Pass. Das Bild war im Kasten und das schlechte Wetter verpasste dem Foto eine unglaubliche Dramatik.

Ich würde dem Unbekannten gerne danken. Leider werde ich wohl nie erfahren, wer am Steuer saß.

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