„Vorgestellt“ gewährt Euch jeden Sonntag Einblicke in das Portfolio und die Gedankenwelt einzelner Mitglieder der fotocommunity. Nachdem wir Euch in der letzten Woche Claudy B. vorgestellt haben, wechseln wir nun das Genre und präsentieren Euch das Portfolio von Julian Rad.

fotocommunity.de: Stell Dich doch bitte kurz vor und lass uns wissen, ob Du Dein Geld mit der Fotografie verdienst oder ob es (nur) ein Hobby von Dir ist.
Julian Rad: Ich bin 23 Jahre alt, bin in Wien (Österreich) aufgewachsen und habe auch in Wien die Matura absolviert. Das Fotografieren ist seit 2011 ein Hobby von mir, meinen Lebensunterhalt verdiene ich damit aber nicht.
fotocommunity.de: Kannst Du Dich noch an Deine erste Kamera erinnern? Welche Kamera/s benutzt Du aktuell?
Julian Rad: Meine erste Kamera war die Canon 500D. Momentan fotografiere ich mit der Canon 60D.

fotocommunity.de: Wie hast Du die Fotografie „erlernt”? Bist Du Autodidakt oder hast Du eine Ausbildung gemacht?
Julian Rad: Das Fotografieren, so wie ich es betreibe, habe ich mir selber beigebracht. Als ich mit dem Fotografieren anfing, hatte ich nicht gewusst welche Kamera-Einstellungen zu wählen waren, aber relativ rasch wurde mir bewusst, dass die Einstellungen der Blende, Verschlusszeit, ISO, etc.. das Wesentliche beim Fotografieren sind. Deshalb fotografiere ich nur noch im manuellen Modus, um das maximale aus einer Situation herausholen zu können. 90% meiner Aufnahmen entstehen außerdem durch manuelles Fokussieren, nicht immer kann man sich auf den Autofokus seines Objektivs verlassen. Manchmal liegt dann der Schärfepunkt ganz woanders, als man ursprünglich wollte. Mit dem manuellen Fokus kann ich gezielt meinen Schärfepunkt wählen, wie ich ihn haben möchte und speziell bei den Tieren sollte dieser immer auf den Augen liegen. Was Bildgestaltung, Bildbearbeitung oder auch Bildideen angeht, habe ich mich in diversen Foren schlau gemacht und auch viel von einigen Usern und deren Kritik gelernt. Fotografieren ist eine learning by doing Sache, speziell bei der Naturfotografie. Je öfter und intensiver man sich mit einer Spezies auseinandersetzt, desto näher lernt man diese kennen und entwickelt dann das richtige Auge und die ideale Herangehensweise für die jeweilige Situation.

fotocommunity.de: Beschreibe uns ein wenig Deine Art von Fotografie. Was sind Deine bevorzugten Motive?
Julian Rad: Seit 2011 beschäftige ich mich intensiv mit der Wildtierfotografie. Anfangs habe ich mich mehr auf die Makrofotografie (Insekten) spezialisiert. Da aber im Winter wenig Insekten vorzufinden sind, hatte ich beschlossen, mich zusätzlich der Vogelfotografie im Winter zu widmen. Ich habe dann nicht länger gezögert und mir ein ordentliches Teleobjektiv gekauft (Canon 100-400 L). Wer im Winter wild lebende Vögel fotografieren möchte, braucht außerdem ein Tarnzelt, um auch Waldvögel vor die Linse zu bekommen, die etwas scheuer sind. Außerdem sollte man viel Geduld besitzen, denn es kommt schon mal vor, dass man einige Stunden auf ein bestimmtes Tier wartet oder gar ohne Fotos nach Hause geht. Für ein überzeugendes Tierfoto sollte man also auf keinen Fall unter Zeitdruck stehen, denn so werden bestimmt keine herausragenden Fotos zustande kommen. Mit den Jahren habe ich mich zunehmend mit den verschiedensten Tieren auseinandergesetzt und so ist zum Beispiel der seltene Eisvogel eines meiner bevorzugten Motive. Ich suche aber immer neue Herausforderungen, denn die Liste der Tierarten, die ich noch vor die Linse bekommen möchte, ist endlos lang.

fotocommunity.de: Was war bisher Dein größter fotografischer Erfolg?
Julian Rad: Diverse Veröffentlichungen in Tageszeitungen (national/international) und Magazinen. Außerdem wurde dieses Jahr mein Bild vom trinkendem Eichhörnchen auf der Photokina 2014 ausgestellt.

fotocommunity.de: Hast Du ein paar besondere Tipps oder Ratschläge, die Du Anfängern in der Fotografie gerne mit auf den Weg geben würdest?
Julian Rad: Wer professionelle Tierfotografie betreiben will, sollte auf jeden Fall eine Engelsgeduld besitzen und auch einiges für ein ordentliches Foto-Equipment investieren. Bei Vögel oder Säugetieren, die in freier Wildbahn leben, ist eine Teleobjektiv ratsam, um auch einen möglichst großen Abstand zum Tier einhalten zu können. Man sollte den Wildtieren ja schließlich nicht zu nah auf den Pelz rücken, speziell bei gefährdeten Tierarten. Aber auch das richtige Stativ spielt eine Rolle. Es bietet eine gute Möglichkeit die Belichtungszeit zu erhöhen und infolgedessen schärfere Bilder als Resultat zu bekommen und nicht vergessen: die Tarnung muss stimmen!
fotocommunity.de: Danke Julian für das Interview!



Diese Aufnahmen beweisen, daß auch Tierfotos abwechslungreich, amüsant und sehenswert sein können.
Sehr GUT!!!
Kompliment Julian. Diese Präzision, dieser Blick und das Geschick dazu läßt eine große Zukunft für Dich erahnen. Sehr sehr gut.
Super !
Bei diesen tollen Fotos könnte man geradewegs seine Kamera wegwerfen.
Die Tierfotos sind unübertroffen! Klar dass ich als Hörnchenfan entsprechende Fotos ganz besonders mag.
Spitze!!
Wunderschöne Fotos, mit Poesie!
Mit viel Gefühl.
Gewaltige Bilder, Kompliment…………..!
Ich bin einfach nur baff. Ich sehe Aufnahmen, die einer Auszeichnung bedürfen.
Ausgezeichnete Fotos , denke ich auch.
Julian Rad ist für mich ein Fotograf,der in seiner Umgebung und mit seinem „Model“ eins wird,
Man hat nicht das Gefühl eine Fotografie zu betrachten,sondern man fühlt sich als Teil des ganzen,so als ob ich ganz nah dabei bin.
Dies schafft Julian durch seine Hingabe und Leidenschaft. Und der beinah Identifizierung mit dem Tier das er fokussiert.
Mein Respekt und Begeisterung hat er allemal.
Tolle Bilder zeigst du hier. 🙂
Weiter so!!!
Spitzenklasse
Sehr schön.
fantastische bilder aus dem reich der natur…unendlich schön und sehr beeindruckend!!
Hammer Fotos, ich verneige mich
Ich bin begeistert ! Großartige Aufnahmen, die nur mit viel Geduld zustande kommen können.
Wunderschöne Aufnahmen, Respekt! Bin begeistert, freue mich auf die zukünftige Fotos!
Liebe Grüsse. .. und weiterhin viel Erfolg! !
Grandiose Fotos, meinen allerhüchsten Respekt.
So ein junger Mensch und Fotos wie von einem „Alten“:-)
Du weist das ich immer schwer beeindruckt bin von deinen Bildern.
ich glaub die „Fotografen“ hier sind alle ganz schön eingeschüchtert von deinem Handwerk aus junger hand. ich jedenfalls mag deine pics.
vielleicht hast du mal lust was mit unserer milchstrasse zumachen, da bekomm ich jetzt bock drauf, mit digitalem gruß brancoart.
Wirklich beeindruckende Naturaufnahmen. Hätte ich einen Hut, zöge ich ihn.
Ich verfolge Julians Arbeiten seit längerer Zeit und bin immer wieder begeistert von seinen Photos. Viele Bilder von ihm sind nicht einfach „nur“ dokumentarische Photos, sondern häufig Meisterleistungen. Das „perfekte“ Tierphoto hinzubekommen ist verdammt schwer – und ich bewundere immer wieder die Geduld der Tierphotographen. Eine Beharrlichkeit, die ich für dieses Genre nicht so regelmäßig aufbringen könnte. Mit seinen Photos reiht er sich (neben anderen jungen Tierphotographen wie z.B: Jan Piecha, Hermann Hirsch, Eike Mross etc.), meiner Meinung nach, in die Riege der talentiertesten Jungphotographen ein.
Leider benötigt man für einzelne Tierphotos soviel Zeit, sodass dies einen erheblichen Nachteil darstellt, wenn man damit seinen Lebensunterhalt verdienen möchte. Als Hobby würde mir damit dieses Genre zu Zeitintensiv sein und auch deshalb bewundere ich das intensive Engagement vor allem junger Photographen wie Julian Rad. Ich sehr gespannt auf zukünftige Photos und wünsche ihm, dass noch mehr Leute die Arbeit, die hinter diesen Bildern steckt, zu schätzen wissen.