Die Reise beginnt.
Vorab vielleicht ein paar Worte zu unserem Herzensprojekt DESTINATION: Es handelt sich um eine Reise-Fotografie-Doku aus dem echten Leben – mit Taifunen, Fehlplanungen und kaputten Campern. Mit Höhen und Tiefen, aber auch mit den schönsten Momenten, die man sich nur vorstellen kann.
Fotografie ist dabei nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck. Wir reisen nicht, um zu fotografieren – wir fotografieren, um reisen zu können.
Danke NIKON
Ein großes Dankeschön geht an Nikon Deutschland. Ohne Nikon gäbe es DESTINATION nicht. Vor über zehn Jahren haben sie uns das Vertrauen geschenkt, ein Format zu entwickeln, das keine plumpe Werbung ist, sondern versucht, den wahren Reiz der Fotografie zu zeigen.
DESTINATION: Kanada
Nach Neuseeland, Namibia und Schottland steht dieses Mal Kanada auf dem Plan.
Ein Traumziel für Fotografen – und genau darum soll es in diesem Bericht gehen. So gut es die Zeit erlaubt und unsere Internetverbindung mitspielt, wollen wir täglich von der Reise berichten.
Dabei geht es nicht nur um ISO, Blende und Zeit, sondern um das eigentliche „Warum“: um Erlebnisse, um besondere Momente. Wir sehen uns weder als großartige Fotografen noch als perfekte Reisende. Aber wir haben Spaß daran, unser Bestes zu geben – und genau das teilen wir mit vielen anderen.
Der Start unserer Reise: Köln. Frühmorgens ging es los zum Frankfurter Flughafen, vollgepackt und bereit, ans andere Ende der Welt zu fliegen.
Ich bin Martin Krolop. Wenn ich im Text von „wir“ spreche, meine ich Marc, Thilo, Sara und Johannes. Das Team stellen wir noch genauer vor – versprochen.
Es geht los …
Schon der erste Sonnenuntergang auf der A3, noch lange vor Kanada, bescherte uns das erste Motiv.
Unsere Aufnahmen für diesen Foto-Blog entstehen übrigens mit einer für uns ganz besonderen Kamera: der Nikon Z50II mit dem 24mm f/1.7. Später dazu mehr.
Von Frankfurt ging es mit Condor nonstop nach Calgary.
Eine kleine Besonderheit: Wir fliegen immer mit den Hauptkameras umgehängt. Das spart oft 1–2 Kilo Gewicht, die im Handgepäck nicht gezählt werden. Eine Grauzone zwar, aber bisher gab es nie Probleme – selbst bei großen Teleobjektiven. Ein Cage schützt die Kamera zusätzlich.
Unser Flieger: der neueste Airbus A330 von Condor.
Wie so oft war die Aufregung groß, dass es endlich losgeht.
Nach fast zehn Stunden Flug und ausgeschöpftem Bord-Entertainment erreichten wir Kanada – und ab da wurde es chaotisch.
Das Chaos beginnt …
Von einer normalen Landung konnte keine Rede sein. Wir kreisten ewig über Calgary, die Stimme des Piloten klang zunehmend angespannt.
Immerhin blieb Zeit, Alberta von oben zu betrachten: eine flache, landwirtschaftlich geprägte Region, durchzogen von überraschend vielen Seen und Tümpeln.
Als wir schließlich doch landeten, wurden wir weit entfernt vom Terminal ausgeladen. Menschenmengen standen aufgereiht neben dem Flugzeug. Schnell war klar: Wir waren zwar in Calgary, aber nicht am eigentlichen Flughafen.
Und das Unglück nahm Fahrt auf: Begleitet von Kampfjets der US-Regierung stellte sich heraus, dass es eine Bombendrohung gegen genau unseren Flug gegeben hatte.


Die Kurzfassung:
Stundenlange Kontrollen, stundenlange Wartezeiten bei der Einreise – und unser Gepäck blieb gesperrt. Die gesamte Ausrüstung, verteilt auf sieben Koffer, war unerreichbar. Kleidung hatten wir nur das, was wir am Leib trugen. Nach mehr als 28 Stunden Reisezeit standen wir also ohne alles da.
Aber eine der wichtigsten Lektionen unserer DESTINATION-Reisen lautet: Kopf hoch, Krönchen richten, weitermachen.
Und genau da kam unser zweiter großer Partner ins Spiel: CANUSA.
Mit viel Unterstützung von Partnern vor Ort und dank der unglaublichen Gastfreundschaft der Kanadier konnten wir weitermachen – wenn auch improvisiert. Kleidung und Zahnbürste waren im Vergleich zur fehlenden Ausrüstung fast nebensächlich.
Also machten wir das Beste daraus: Wir hatten schließlich unsere Kameras bei uns und entschieden uns, einfach weiterzudrehen.
Calgary
Eine Stadt mit 1,6 Millionen Einwohnern, jung, lebendig, Durchschnittsalter 36 Jahre. Eine beeindruckende Metropole.
Trotz aller Strapazen begrüßte uns Calgary mit Sonne und tollem Wetter.
Eine weitere Überraschung:
Direkt von der IBC hatten wir die neue Nikon ZR im Gepäck. Wir werden in den kommenden Tagen ausführlich berichten, wie gut sie wirklich ist – doch schon jetzt steht fest: Für diesen Zweck ist sie wie gemacht.
Nach so einem Tag landet man oft doch noch bei einem Blick durchs Hotelzimmerfenster. Keine Meisterwerke, aber ehrliche Aufnahmen, die zeigen: Eine Reise besteht nicht nur aus großen Highlights, sondern auch aus kleinen Momenten zwischendurch.
Besonders eindrucksvoll: Downtown Calgary wirkt stellenweise fast verlassen. Man kann mitten auf der Straße stehen, umgeben von Hochhäusern, und in Ruhe fotografieren. Ein surrealer Eindruck – und gleichzeitig unglaublich entspannt. Kaum Sirenen, kein Gehupe, eine unerwartet ruhige Großstadt.
Unser erster Reisetag endete nach fast 30 Stunden ohne Schlaf auf einer Rooftop-Bar im 40. Stock, mit einem Sonnenuntergang über der Skyline. Ein perfekter Abschluss nach einem turbulenten Start.
Und nun noch eine Neuerung in dieser vierten Staffel von DESTINATION:
Sara.
Sie hat früher bei Krolop & Gerst gearbeitet – und so richtig losgelassen haben wir uns nie. Da Fotografie ruhig etwas mehr Frauenpower vertragen kann und Sara eine fantastische Fotografin ist, lag es nahe, das Nützliche mit dem Schönen zu verbinden.
Also: Willkommen Sara – bei einer Reise mit Bombendrohung, ohne Gepäck, ohne frische Kleidung, ohne Dusche, aber mit viel Abenteuergeist auf der anderen Seite der Welt.