Du hast die Fotografie gerade erst für Dich entdeckt und weißt nicht, wo genau Du anfangen sollst? Keine Sorge, das ist ganz normal. In unserem heutigen Blogbeitrag machen wir Dich auf „10 typische Anfängerfehler“ beim Fotografieren aufmerksam und erklären Dir, wie Du diese am besten vermeiden kannst.
In unseren Fotografie-Tipps der fotoschule erklären wir Dir außerdem die nötigen Grundlagen der Fotografie, Bearbeitungstechniken, und Gestaltungsmöglichkeiten.
Bist Du bereit, voll und ganz in die Welt der Fotografie einzutauchen? Dann legen wir los!
1) Du hast Angst vor Fehlern
Ganz ehrlich: Angst vor neuen Dingen haben wir alle. Aber was kann schon passieren, wenn ein Foto misslingt? Im besten Falle kannst Du aus einem schiefen Horizont, einem angeschnittenen Motiv, einer falschen Komposition oder anderen Dingen sogar etwas lernen: Wie kannst Du es das nächste Mal besser machen?
Sei bereit für Experimente, ungewöhnliche Bildkompositionen und „verrückte“ Motive. Und sollte Dir das Bild nicht gefallen, bietet Dir Deine Kamera eine ganz außergewöhnliche Funktion: Du kannst das Foto einfach wieder löschen!
2) Du versteckst Dich hinter der Kamera
Die Kamera macht zwar am Ende des Tages das Foto, Du bist allerdings die Person dahinter, die der Kamera sagt, was und wie sie genau aufnehmen soll.
Verstecke Dich also nicht hinter Deine Kamera, sondern nimm Dir Zeit, erkunde die Umgebung und finde den richtigen Moment für das Auslösen der Kamera.
Wenn Du Menschen fotografierst, dann sprich mit ihnen. Komme hinter Deiner Kamera hervor und bespreche mit Deinem Model die Ideen, die Intention des Shootings, beschreibe Dein Wunschbild. Nur so könnt ihr gemeinsam an dem Bild arbeiten und die Ergebnisse erzielen, die Du Dir ausgemalt hast.
3) Du konzentrierst Dich zu stark auf die Technik
Es ist wichtig, die Grundfunktionen der Kamera zu kennen, keine Frage. Du solltest wissen, was „ISO“ genau bedeutet, welche Zusammenhänge zwischen Blende, Zeit und Empfindlichkeit bestehen und welches Objektiv Du in welcher Situation einsetzen solltest. Du solltest Dich mit Deiner Kamera auseinandergesetzt haben.
Nichtsdestotrotz solltest Du vor lauter Theorie niemals die Praxis vergessen. Theoretisches Wissen ist wichtig, kann aber nie Deine praktischen Erfahrungen mit der Kamera ersetzen. Probiere aus, gestehe Dir Fehler ein und lasse Deiner Kreativität freien Lauf. Nur so kannst Du mit der Zeit Deinen eigenen fotografischen Stil entwickeln.
4) Du arbeitest zu schnell
Jeder kennt es: Man befindet sich am Urlaubsort und hat schon Tausende von Orten rausgesucht, die man unbedingt unter die Linse bekommen möchte. Aber möglichst viele Fotomotive in der kurzen Zeit abzuarbeiten führt nur dazu, dass Du zwar mit vielen Bilder nachhause kommst, aber diese nicht Deinen Erwartungen entsprechen.
Lasse Dir vor Ort mehr Zeit für jedes Motiv und richte Deinen Blick auf die Details.
5) Du nutzt ausschließlich den Zoom, um näher an Dein Motiv zu kommen
Das gewünschte Motiv ist irgendwie zu weit weg und erscheint auf dem Display irgendwie zu klein? Gut, dass es die Zoom-Funktion gibt.
Aber Achtung! Mit dem Zoom holst Du nicht nur Dein gewünschtes Objekt „näher“, sondern auch den Hintergrund. Das kann dazu führen, dass am Ende die Umgebung kleiner oder überfüllter wirkt, als sie letztendlich war. Sollte das nicht Dein gewünschtes Ergebnis sein, nimm Deine Füße zur Hilfe, um etwas näher an das Objekt zu kommen.
6) Du nutzt die ISO-Funktion nicht richtig
Du solltest unbedingt lernen, was die verschiedenen ISO-Werte bedeuten und wie man die Einstellung richtig einsetzt. Ansonsten wirst Du durch Rauschen unnötig Details in Deinen Bildern verlieren.
Wir haben Dir ein entsprechendes Fotografie-Merkblatt zum Ausdrucken zusammengestellt.
7) Du willst viele Dinge in der Nachbearbeitung angehen
Spare Dir wertvolle Zeit in der Nachbearbeitung, indem Du direkt vor Ort etwas mehr Zeit investierst, bis Du mit dem Bild wirklich zufrieden bist. Später stellt sich vielleicht heraus, dass Deine Erwartungen allein durch die Nachbereitung nicht erfüllt werden können.
8) Du verlässt Dich allein auf den Automatik-Modus
Das ist sicher der „Klassiker“ unter den Anfängerfehlern. Dabei ist es gar kein richtiger Fehler, es ist es nur eine Bequemlichkeit.
Du kaufst Dir für viel Geld eine neue Kamera, fotografierst und verwendest den Automatik-Modus. Warum auch nicht? Die Bilder sehen sogar richtig gut aus.
Besser ist es, wenn Du Dir direkt von Beginn an einige Grundbegriffe aneignest.
Finde heraus, wie Deine Kamera die Bilder macht, wie die verschiedenen Größen aufeinander einwirken und Du wirst – von Beginn an – bewusster fotografieren und Dich schneller weiterentwickeln.
Dabei helfen wir Dir natürlich. Zum Beispiel mit dem Artikel, in dem wir Dir die Zusammenhänge von Zeit, Blende und Empfindlichkeit in Bildern erklären. Du wirst verschiedene Blenden- und Zeitreihen kennenlernen und in Kürze die Wechselbeziehung verstehen, versprochen!
9) Du kaufst Dir Kameras, ohne zu wissen, wie Du sie benutzen kannst und für was Du sie brauchst
Es ist gar nicht so einfach, zwischen all den Angeboten die richtige Kamera für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Aber es lohnt sich aufjedenfall, sich vor dem finalen Kauf mit dem Thema auseinanderzusetzen. Schließlich wird Dich Deine Kamera eine Weile begleiten.
Wir haben zwei Artikelserien, die Dir dabei helfen, die richtige Kamera auszuwählen:
10) Du fotografierst in JPG
Falls Du immer noch in JPG fotografieren solltest, wechsle in den RAW-Modus.
Die RAW-Datei bietet Dir später in der Bearbeitung viel mehr Optionen zur Anpassung und Optimierung Deiner Bilder an. Diese Optionen stehen Dir nicht alle zur Verfügung, wenn Du Deinem Bearbeitungsprogramm nur eine „komprimierte“ und nicht mehr mit allen Informationen versehene JPG-Datei zur Verfügung stellst.
Zugegeben, einen Nachteil hat das RAW-Format: Die Bilder verbrauchen deutlich mehr Speicherplatz auf der Speicherkarte. Aber diese sind inzwischen so günstig, das Argument lassen wir nicht mehr gelten!
So, das war es schon mit den „10 typischen Anfängerfehlern“ beim Fotografieren. Wir hoffen sehr, dass Dir diese jetzt nicht mehr passieren und Du ohne Umwege so richtig durchstarten kannst. Achja und vergiss niemals Backups von Deinen Fotos zu machen! Am besten machst Du Dir schon frühzeitig Gedanken, wie, wo und womit Du Deine Fotos organisierst.
- Auf welchen Medien möchtest Du Dein Backup hinterlegen? Neben Deiner „normalen“ Festplatte solltest Du das Backup regelmäßig auf eine zweite, externe Festplatte überspielen. Und wenn Dir Deine Fotos besonders wichtig sind, empfehlen wir Dir noch eine weitere Festplatte oder eine Cloud-Sicherung.
- Welches Programm benutzt Du zur Organisation? Informiere Dich über die gängigsten Programme und probiere aus, mit welchem Du davon am besten zurechtkommst.
- Überlege Dir Ordnerstrukturen, mit denen Du arbeiten kannst.
Extra Tipp: Zugegeben – Bilder zu ordnen und zu organisieren, macht keinen Spaß. Und damit Dir der Anfang nicht zu schwer fällt, haben wir Dir noch zwei hilfreiche Artikel herausgesucht:
- Datenflut beherrschen – Teil 1: Optisches Sichten
- Datenflut beherrschen – Teil 2: Sortierung per Metadaten
So, das war es nun aber wirklich. Kennst Du noch weitere typische Anfängerfehler und die passende Lösung dazu?