„Vorgestellt“ gewährt Euch jeden Sonntag Einblicke in das Portfolio und die Gedankenwelt einzelner Mitglieder der fotocommunity. Heute starten wir mit Claudy B., Mitglied seit Februar 2007.

fotocommunity.de: Stell Dich doch bitte kurz vor und lass uns wissen, ob Du Dein Geld mit der Fotografie verdienst oder ob es (nur) ein Hobby von Dir ist.
Claudy B.: Mein Name ist Claudia Otto. Ich bin in Berlin geboren und habe dort Musik studiert. Nun bin ich seit vielen Jahren Musikerin in einem Orchester eines norddeutschen Theaters. Nebenbei fotografiere ich. Dass ich mein Geld nicht mit der Fotografie verdienen muss, macht mich natürlich frei. Ich kann entscheiden, was und wie ich fotografiere, kann mit Modellen arbeiten, die zu mir passen und die Begabung und Lust haben, meine Ideen umzusetzen.
fotocommunity.de: Kannst Du Dich noch an Deine erste Kamera erinnern? Welche Kamera/s benutzt Du aktuell?
Claudy B.: Meine erste Kamera war eine Beirette SL 100. Da war ich so 9 Jahre alt. Später habe ich mit einer EXA 1b fotografiert. Heute arbeite ich mit einer Canon 5D Mark II.

fotocommunity.de: Wie hast Du die Fotografie „erlernt”? Bist Du Autodidakt oder hast Du eine Ausbildung gemacht?
Claudy B.: Ich bin Autodidaktin und wenn ich es auf den Punkt bringen müsste, wie alles begann, würde ich sagen: Am Anfang war die Liebe zum „Sehen” und zum „Menschen”.
Ich war als Kind und Jugendliche in vielen Museen und Ausstellungen, habe mich immer neben der Musik auch für bildende Kunst interessiert, aber ich konnte selbst nicht so gut zeichnen und malen. Irgendwann während meines Studiums habe ich H.C. Bresson für mich entdeckt. Seine Arbeiten haben mich absolut fasziniert! Seine Sicht auf den Menschen hat mich eigentlich zur Fotografie getrieben.
Es gab da so eine Art „roten Faden“….Da man ja erst die Technik lernen muss, habe
ich anfangs zum Beispiel Detailaufnahmen von allem gemacht, was mir in die Finger kam. Ich habe gelernt, mit dem vorhandenen Licht und mit offener Blende zu fotografieren und mich mit
Perspektiven auseinandergesetzt. Hab tausendmal meinen Sohn und alle meine Freunde zu
Portraitsitzungen gebeten.
Bei den vielen Reisen in die Welt, die ich privat und auch beruflich unternommen habe,
begann ich mit der „Streetfotografie“ und später dem „Streetportrait“. Dazu musste ich
lernen, die Menschen anzusprechen, denn ich wollte die Menschen nicht mit großen
Zoomobjektiven „abschießen“. Es ging mir immer auch um Respekt. Inzwischen arbeite ich
meist nur noch mit Festbrennweiten.
Dann wollte ich wirkliche „Portraits“ machen. Wollte den Menschen in seiner Echtheit,
seinem Ausdruck erfassen und abbilden. Ich fing an, mit Modellen zu arbeiten, keine
professionellen – aber mit spannenden Gesichtern. Es ergaben sich viele Kontakte, die
fotografisch sehr fruchtbar sind.
Später hab ich dann angefangen meine Ideen und Eingebungen zu „Inszenierungen“ zu
machen. So kam ich zur Konzeptfotografie. Natürlich hat mich auch die Arbeit
immer beeinflusst und inspiriert. Bilder im Kopf haben und umsetzen.

fotocommunity.de: Beschreibe uns ein wenig Deine Art von Fotografie. Was sind Deine bevorzugten Motive?
Claudy B.: Ich würde mich als „Schwarzweiß“- Fotografin, Thema „Mensch“, bezeichnen. Und – ich möchte nicht ein bloßes Abbild meiner Außenwelt schaffen, sondern immer (m)eine Interpretation des Gesehenen. Es treiben mich, auch fotografisch, die alten Fragen um – nach dem Woher, Wohin, Weshalb.
Die Beauty-Fotografie hat mich nie gereizt. Diese Entwicklung, durch die Medien üppig
gespeist, macht mir eher Sorge. Ich will die Schönheit in anderem suchen – in den Falten
alter Menschengesichter, im Ausdruck jeglicher menschlicher Gefühle, in der Echtheit des
menschlichen Seins, seiner Unergründlichkeit, seinen Fragen, seiner Verrücktheit.

fotocommunity.de: Was war bisher Dein größter fotografischer Erfolg?
Claudy B.: Ich habe einige Einzelausstellungen mit viel Feedback gehabt und etliche Bilder verkauft. Ein Bild von mir („Der Obstteller“) war im Frühling 2014 auf der Foto-Convention in Zingst ausgestellt, gerade habe ich im von der fotocommunity ausgeschriebenen photokina-Wettbewerb (Manfrotto-Fotokunst) den 9. Platz belegt und war „Fotografin des Monats“ bei Christian Fürst in Hamburg (den ich sehr schätze).
Aber, es kommt darauf an, wie man Erfolg definiert…*lach*. Ich glaube, der größte Erfolg
ist für mich, wenn ich ein gutes Bild im Kasten habe, das sitzt und im Ausdruck vollkommen
ist. Auch, wenn mich jemand auf ein bestimmtes Bild anspricht, dass es ihn sehr berühre….das
sind so Momente, wo ich denke, ich liege „richtig“ mit dem, was ich fotografisch mache.

fotocommunity.de: Hast Du ein paar besondere Tipps oder Ratschläge, die Du Anfängern in der Fotografie gerne mit auf den Weg geben würdest?
Claudy B.: Zuerst Sehen lernen, dann:
− Herangehen an das Objekt (statt zoomen)
− Respekt vor den zu fotografierenden Menschen (auch Modellen)
− Experimentieren mit Licht, Raum, Perspektiven, Blenden, Zeit, Materialien
− bei spontanen Portraits die Bilder noch in der Kamera dem Abgebildeten zeigen
− Regeln kennen und später den Mut haben, sie an der richtigen Stelle bewusst auch zu brechen
− den eigenen Stil entwickeln
− immer auf der Suche bleiben
fotocommunity.de: Danke für die spannenden Einblicke!



Jedes Foto fordert ein längeres Betrachten – und genau das zeichnet die Fotos von Claudy B. aus.
^!!!^
Neue Motivation gewonnen. Danke
Jürgen
*!!!!
Tolle Sichtweise und Aufnahmen, bin total begeistert!
irgendwie bekomme ich ja gar nichts mehr mit …. aber gut so … sehr sogar … Kompliment 🙂
Hallo C
Deine Aufnahmen gefallen mir sehr gut. Teilweise einfache Motive, aber gehaltsvoll ausgedrückt. Bravo!
Gruss Rainer
das ist doch toll, wenn die Buddies solcherlei Ehrung erfahren. Deine Bilder sind mir seit einiger Zeit Inspiration und Anregung zum Umdenken (s/w kontra bunt). Aber gerade DEIN buntes Bild (Obstteller mit Krönchen) mag ich am Meisten. Wenn eine s/w-Fotografin farbig fotografiert, dann ist das ganz was Besonderes.
Klasse, diese Idee. Ich wünsche mir dann auch einen dauerhaften, leichten Zugang von der Startseite aus.
Gerne verfolge ich diese Fotokünstlerin und das Interview unterstützt das bisher gesehene vortrefflich! Immer wieder gute Ideen gepaart mit dem spürbaren Respekt und der Würde der abgebildeten Menschen. Chapeau!
Hut ab !!! vor den Bildern und vor der Fotografin !! as ist alles beispielhaft !!
frisch, kreativ, fantasievoll, ideenreich – mach weiter so.
„Immer auf der Suche bleiben“ Genau! Seh ich genauso! Sehr schöne Bilder!
Sie zeigt in allen ihren Fotos, daß das Leben viel gibt, aber auch nimmt. Ihre Fotos sind in meinen Augen SUPER
Unverwechselbar ihr Stil. Man erkennt ihre Bilder sofort.
Bemerkenswert.
…sie konnte bei mir bereits auf.MERK.samkeit weck.EN!
Danke Claudy für Deine Tipps,
bin ja schon lange ein Fan von Deinen Arbeiten!
ich mag ihren Stil. Danke für die wunderbaren Bilder !
eine wunderbare Fotografin !
Da habt ihr wirklich einen sehr sehenswerten Einstieg gewählt!
immer wieder schön, die bilder zu sehen…
lesens- und sehenswert…
feine sache!
Interessant und anregend. Macht Neugierig auf die Künstlerin und das was in dieser Rubrik noch so kommen mag.
Eine hochinteressante Künstlerin habt Ihr ausgewählt für das Portrait!
in jeder Hinsicht ein gelungener Start
Top ! Danke für’s vorstellen .
Ja, das sollte vorgestellt werden.
Eine tolle Sache, so eine Reihe! Und hier zeigt Ihr gleich ein ganz außergewöhnliches Portfolio. Ich bin völlig beeindruckt!
Dolle Sache hier!
Gute Wahl zum Start …
sehr gut,von Anfang an !
Tolle Serie kann das werden.
Bilder und Interview…
Gut!!!
Finde die neue Idee ganz wunderbar! ******
Gefällt mir.
Nur schade, dass die Blogbeiträge so schnell in der Versenkung verschwinden.
So in etwa würde ich mir editor’s choice wünschen bzw. an dessen Stelle. Das machte mehr Sinn n.m.E.
Wenn das der Auftakt zu einer neuen, regelmäßigen „Sonntagsreihe“ wird ist er vollauf gelungen.
Mir gefällt hier alles: Die Auswahl der Fotografin, die gestellten Fragen, die gegebenen Antworten, die Auswahl der Bilder.
Weiter so !
die Kreativität gefällt mir ganz besonders, ein ganz besonderes Portfolio, gute Wahl!
interessanter Einblick…
Gutes Interview. Erfreulich informativ und blubbfrei. An die Qualität Deiner Bilder kann es aber nicht ran reichen. Macht auch nichts 😉
Dich auf der Buddyliste zu haben ist immer wieder und seit langem eine Freude für die Augen.
Fantastischen Fotos. Ja Claudy, du kannst so viel sehen!!!
… Fotografien … natürlich !
😉
Ja, ja, die Claudy.
Ich schätze ihre Arbeiten sehr !
Insofern freut mich Eure Entscheidung, sie und einige ihrer Fotogtafien hier vorzustellen !
Sehr interesant, auch wenn Portaits nicht mein Feld sind finde ich die Bilder sehr schön und das Interwiev sehr anregend gruss jo
So isse, die Claudy. Und so schätze ich sie.
gute Sache!